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    Lange Version: Umweltschutz in Zauchensee mit innovativer Technik

    09.09.2022

    Mit Spaß und gutem Gewissen auf die Piste

    Hinter uns liegen turbulente Zeiten, vor uns eine herausfordernde Wintersaison, die von großer Leidenschaft für den Schnee und der Sehnsucht nach schönen Skitagen geprägt ist. In Zauchensee können Gäste jeden Tag erleben, wie wichtig und wertvoll es für die Menschen ist, in dieser herrlichen Natur unterwegs zu sein. Die Faszination, über die Pisten zu gleiten und das gute Gefühl draußen aktiv zu sein, ist ein elementarer Ausgleich zum Alltag in Krisenzeiten. Damit dieser Luxus auch weiterhin genossen und die ökologischen Herausforderungen gemeistert werden können, wird in Zauchensee viel investiert und gearbeitet. Mit diesem Schreiben wird ein Blick hinter die Kulissen eröffnet und gezeigt, was alles unternommen wird, damit der Wintersport nicht nur Spaß macht, sondern auch vernünftig und verantwortungsvoll abläuft.

    Es ist nicht nur so, dass in der Vergangenheit manche Innovationen nicht oder zu wenig kommuniziert worden sind. Es kursieren gerade über die Social-Media-Kanäle viele Falschmeldungen. Begonnen mit der An- und Abreise: Viele Studien zeigen auf, dass diese den größten Anteil an den mit dem Winterurlaub verbundenen Emissionen hat. Derzeit laufen dazu die Vorbereitungen für das Projekt „Letzte Meile“, eine Kooperation mit der Deutschen Bahn und der ÖBB, womit Gäste bequem mit der Bahn bis Bischofshofen oder Radstadt reisen und von dort direkt ins Hotel bzw. in die Skigebiete gebracht werden können. Abgesehen davon gibt es bereits zahlreiche Hotels, die ihre mit der Bahn ankommenden Gäste vom Bahnhof direkt zum Hotel und bei der Abreise wieder zurück chauffieren. Nicht mehr wegzudenken ist der organisierte Skibusverkehr: Dadurch kann ein Großteil der Gäste direkt zu den Liften gebracht werden, ohne das eigene Auto benutzen zu müssen. Das Skibusnetz in der Region wurden in den vergangenen Jahren wesentlich ausgebaut und optimiert. In diesem Bereich gibt es zusätzlich große Bemühungen, Linienbusse mit alternativer, umweltfreundlicher Antriebstechnologie einzusetzen.

    Ein zentrales Thema, wenn es um Wintersport und Umweltschutz geht, ist die technische Beschneiung. Eines kann man vorweg klar sagen: Sie ist besser als ihr Ruf. Technischer Schnee ist für nahezu alle Wintersportler unverzichtbar geworden, weil er der Schlüssel zu konstant guten Pistenverhältnissen ist. Sämtliche Beschneiungsaggregate sind miteinander vernetzt und wurden über die Jahre ständig verbessert und erneuert. Heute sind es hochtechnische und sehr effiziente Systeme, die ganz ohne Zusätze, nur mit Wasser und Luft arbeiten. Wurde früher mit punktuellen Messungen und nach Gefühl gearbeitet, steuern heute Computer zahlreiche Messstellen, übernehmen viele Klimadaten und sorgen für optimale Resultate. Ändern sich die Bedingungen, wird das sofort angepasst. Beispielsweise hat sich der Maximaldurchsatz der Beschneiungsanlagen innerhalb weniger Jahre fast verdoppelt, der Energieverbrauch aber sogar um ein Drittel reduziert.

    Insgesamt sind in Radstadt/Altenmarkt und Zauchensee/Flachauwinkl 240 Beschneiungsgeräte im Einsatz. Das Wasser, das dafür verwendet wird, ist größtenteils gespeichertes Schmelzwasser. Der Hauptwasserspeicher in Zauchensee – der Seekarsee – liegt auf knapp 2.000 Metern Höhe und fasst etwa 485.000 Kubikmeter Wasser. In Radstadt/Altenmarkt liegt der Hauptwasserspeicher, der Speicherteich Kehmahdhöhe, direkt neben der Bergstation und somit am höchsten Punkt im Skigebiet. Durch den in dieser Höhenlage entstehenden Eigendruck des Wassers sind für die Beschneiung keine aufwändigen Pumpleistungen mehr nötig.

    Über Energie- und Wasserverbrauch wird besonders in letzter Zeit viel diskutiert. Die technische Beschneiung hat auch in dieser Hinsicht ihre Vorteile: Durch den feineren kristallinen Aufbau ist technisch produzierter Schnee stabiler als Naturschnee. In der Öffentlichkeit wenig bekannt ist auch der Albedoeffekt. Dabei wird die Sonnenstrahlung durch die stabile Schneedecke stärker reflektiert, was einen positiven Effekt auf die Klimaerwärmung haben kann.

    Vor wenigen Jahren war sie noch revolutionär, heute ist sie in Zauchensee Standard: Mit der digitalen Schneehöhenmessung wissen die Fahrer der Pistenraupen genau, an welchen Stellen Schnee notwendig ist und wo nicht. Im Sommer wurde das Gelände digital vermessen, im Winter misst das Pistengerät erneut und errechnet aus der Differenz punktgenau die Schneehöhe. Auf diese Weise wird Arbeitszeit und Energie gespart und es entstehen weniger Emissionen. Außerdem wird damit die Gefahr von steinigen Stellen, Löchern oder Eisplatten auf der Piste erheblich reduziert. Um den ökologischen Fußabdruck noch weiter zu verbessern, könnten in naher Zukunft unter Einsatz von synthetischem Diesel die Emissionen der Pistenfahrzeuge bis zu 80 Prozent reduziert werden. Jeden Winter werden neue und wichtige Innovationen geschaffen, die dem Wintersportler meist verborgen bleiben. Mittlerweile haben sich die Experten der Region viel Wissen zum perfekten Mischverhältnis von natürlichem und technisch produziertem Schnee angeeignet, sodass das Pistenvergnügen stetig perfektioniert werden kann.

    Dass sich auch bei den Liftanlagen viel getan hat, wird in der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Hier wird heute modernste Antriebstechnik eingesetzt: ein Direktantrieb ohne Getriebe, der leiser, sparsamer und zuverlässiger läuft. Zusätzlich wird mit der Nutzung von Abwärme Energie gespart. Bei zukünftigen Projekten wird auch Photovoltaik eine große Rolle spielen.

    Es sind nicht nur die großen, sondern vor allem die vielen kleinen Lösungen, die überzeugende Resultate schaffen. Ob eine dezente Reduktion der Fahrgeschwindigkeit der Seilbahnen bei Schlechtwetter und geringer Passagierzahl oder der Werksbus, der jeden Tag die Mitarbeiter gesammelt von Altenmarkt nach Zauchensee und wieder zurückbringt: Innovatives und verantwortungsvolles Arbeiten soll auch in Zukunft im Mittelpunkt stehen. Außerdem werden auch neuen Arbeitskräften weitreichende Möglichkeiten geboten, selbständig und kreativ mitzuarbeiten. Eine neue Lehrwerkstätte und ein Projekt, bei dem zwölf Auszubildende selbständig in allen Betriebsbereichen nach Verbesserungsmöglichkeiten suchen und entsprechende Lösungsvorschläge – aktuell gerade auch zum Thema Energiesparmanagement – präsentieren können, wird in Zauchensee gerade umgesetzt.

    Skifahren soll auch in Zukunft noch möglichst vielen Menschen auf verantwortungsvolle Art Freude bereiten und die Faszination der winterlichen Naturlandschaft näherbringen.

    (Zeichen: 6.476)

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    Factsheet der österreichischen Seilbahnen | 20.10.2022 | JPG, 300dpi | 2.3MB
    Factsheet der österreichischen Seilbahnen | 20.10.2022 | JPG, 300dpi | 2.3MB